Physische Einflüsse
Das körperliche Training, zusammen mit einer gefestigten körperlichen Verfassung, stellen eine Grundvoraussetzung für das sinnvolle Ausüben von Taekwondo dar. Dennoch vorab: Natürlich ist eingewisser Muskelzuwachs nach regelmäßigem Training feststellbar, jedoch ist der tatsächliche Kraftzuwachs wichtiger als ein optischer Zuwachs, der unter Umständen nichts anderes ist als "heiße Luft". Die konditionellen Fähigkeiten stehen beim Taekwondo daher im Vordergrund. Das Trainieren dieser Sportart wirkt sich durchweg positiv auf Kraft, Ausdauer, vor allem aber auf Schnelligkeit und Beweglichkeit aus.
So haben z.B. Studien ergeben, dass die Reaktionsgeschwindigkeit sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf bis zu 300%(!) des Ausgangswertes erhöht werden kann. Die Verbesserung von Kraft und Ausdauer begründet sich hauptsächlich darin, dass sämtliche Muskelpartien des Körpers beansprucht werden. Was die allgemeine Beweglichkeit angeht, so spricht die Tatsache, dass selbst ein großer Mensch - lassen wir ihn 2,00 m groß sein - nach intensivem Training mehr oder weniger problemlos sämtliche Formen des Spagats beherrschen kann, für sich.
Nun sind Kampfsportarten, was die Trainingsmethoden angeht, leider oft mit großen Vorurteilen behaftet. Viele Leute sehen nur die Brutalo-Methoden aus einschlägigen Spielfilmen: in den Spagat drücken bis die Muskeln knirschen, Bauchmuskeltraining mit vom Baum fallenden Kokosnüssen, Abhärten der Schienbeine durch Treten gegen Betonpfeiler..... um nur einige stupide Beispiele zu nennen. Man kann nur sagen, dass dies beim Taekwondo keinesfalls so ist. Jeder Trainer hat einen Übungsleiterlehrgang zu absolvieren und wird auch in der Folge bei weiteren, regelmäßigen Lehrgängen darüber informiert, welche Übungen aus sportphysiologischer Sicht hilfreich und welche ungesund sind.
Psychische Einflüsse
Taekwondo besteht neben dem bereits angesprochenen körperlichem Training, dem Technik- und Taktiktraining außerdem aus einem nicht zu vernachlässigbaren Teil aus psychischem Training, und das nicht nur in der Wettkampfvorbereitung.
Diese These läßt den Rückschluß zu, dass psychische Einflußnahme (im positiven Sinne !!!), sei es durch den Trainer oder durch den Sportler selbst, eine Grundvoraussetzung für eine gute Gesamtleistung ist. Das Training fördert den Sportler vor allem in Punkto Konzentrations- und Überwindungsfähigkeit, in Folge dessen führt es zum allmählichen Kennenlernen seiner persönlichen Grenzen, einem unersetzbaren Wissen, wenn es z.B. darum geht, den Sport trotz allen Ehrgeizes nicht zu übertreiben.
Ferner werden Dinge wie Selbstsuggestion, Selbstmotivation, Selbstvertrauen, Vorstellungskraft oder die Fähigkeit zu entspannen, gestärkt. All dies sind Dinge, an die man mit Sicherheit nicht sofort denkt, wenn man sich überlegt: "Wie sieht wohl Taekwondotraining aus?". Hält man sich aber die angesprochenen Dinge vor Augen, so erkennt man sehr schnell, dass sich eine solche Art und Weise des Trainings nicht nur beim Sport an sich, sondern auch auf den Alltag sehr positiv auswirken kann, und somit dazu beitragen kann, eine solide Psyche zu entfalten.